(vcs) Herzstück «depriorisiert», keine Haltestelle Solidtude, dafür nochmals der vom Volk abgelehnte Rheintunnel – das «Verkehr 45» setze genau die falschen Prioritäten für die Region Basel, schreibt der VCS beider Basel in einer Medienmitteilung. Diese autozentrierte Verkehrpolitik sorge für mehr Umweltschäden, weniger Lebensqualität, bremse die Bahn aus und missachte den klaren Volkswillen von vor nicht einmal einem Jahr.
Der vom ehemaligen Autolobbyisten und nun Bundesrat Rösti eingesetzte Prof. Weidmann habe in seiner kurzen Analyse die Projekte nur oberflächlich beurteilen können, schreibt der VCS. So erstaune es nicht, dass er seinem Auftraggeber zustimme, obwohl der Rheintunnel weiterhin eine schlechte und schädliche Idee sei. Weiterhin sei klar, dass der Rheintunnel nur mehr Autoverkehr, mehr Umweltbelastung und mittelfristig zu mehr Staus führen werde.
Der VCS weiter: »Dass der Rheintunnel, trotz klarem Abstimmungsergebnis, weiterhin gebaut werden soll, zeugt von mangelndem Respekt gegenüber den Stimmberechtigten, gegenüber der Umwelt und gegenüber den Betroffenen. Gegen 1700 Personen haben bereits die Petition gegen den Zombie-Rheintunnel unterschrieben. Diese ruft die beiden Basel auf, sich gegen den Rheintunnel einzusetzen und das klare Volks-Nein vom 24. November 2024 zu respektieren. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit in einer Demokratie.»
Schiene: Basel aufs Abstellgleis
Gemäss Weidmanns Bericht, so der VCS weiter, solle das Herzstück nach 2045 verschoben werden und keine Vorbereitungen dafür gemacht werden. Dazu komme, dass die wichtige Haltestelle Solitude nicht kommen solle. Sie würde mit der Roche eines der grössten Arbeitsplatzgebiete endlich mit der Schiene besser erschliessen.
Der Fokus auf Eisenbahn-Projekte in der Zentralschweiz sei offensichtlich und erkläre, wieso der wichtige internationale Güterverkehr in der Region Basel vergessen ging. Das schränke die analytische Schärfe des Gutachtens deutlich ein. Der VCS beider Basel: «Wir fordern die beiden Basler Kantone auf, sich klar gegen den Strassenausbau und für den Ausbau der umweltfreundlichen Eisenbahn auszusprechen. Sie müssen jetzt beim Bund die Interessen der Region Basel standhaft vertreten, damit die Region nicht leidet.»