(pd) Tier des Jahres 2025 ist die Hain-Schnirkelschnecke. Sie ist Botschafterin für das wertvolle Bodenleben. Der Boden «funktioniert» nur dank den vielen Lebewesen, die darin vorkommen. Der Kanton Aargau versiegelt und verdichtet zusehends den Boden, auch ausserhalb der Bauzonen. Die Bodenqualität steht unter Druck. Pro Natura Aargau ruft mit dem Tier des Jahres 2025 zu einem sorgfältigeren Umgang mit der wertvollen Ressource Boden im Kanton Aargau auf.
Im Kanton Aargau ist die jährliche Fläche für Neubauten ausserhalb Bauzone weiterhin grösser als die Fläche abgerissener Bauten pro Jahr. Zwischen 2018 und 2023 betrug die Zunahme für Gebäudeflächen im Kulturland durchschnittlich 3,2 ha.
«Rund 30 % der neu überbauten Flächen ausserhalb der Bauzonen im Kanton Aargau liegen in Landschaften von kantonaler oder nationaler Bedeutung und damit in besonders schutzwürdigen Landschaftskammern. Ausserhalb des Siedlungsgebiets geraten schöne Landschaften und die Bodenqualität zunehmend unter Druck», erklärt Matthias Betsche, Geschäftsführer von Pro Natura Aargau.
Die Erhaltung der Bodenqualität müsse verstärkt unser Augenmerk erhalten. Belastungen der Böden durch Bodenverdichtung, Erosion, Schadstoffe usw. gelte es konsequent entgegenzuwirken. Ein weiterer unkontrollierter Eintrag in den Boden von PFAS, Mikroplastik, Schwermetallen aber auch Antibiotika oder Hormone sei zu vermeiden.
Pro Natura Aargau ruft mit dem Tier des Jahres 2025 dazu auf, dem Bodenleben mehr Sorge zu tragen. «Die Biodiversität im Boden sichert die Grundlage, auf der wir buchstäblich alle stehen. Trotz der Bedeutung des Bodens geht im Kanton Aargau jedes Jahr Kulturland in der Grösse von vier Fussballfeldern durch Zersiedelung verloren», so Matthias Betsche.
Das Tier des Jahres 2025 ist eine jener unzähligen Arten, die unsere Böden fruchtbar und lebendig halten. Die Hain-Schnirkelschnecke nimmt über ihre raue Raspelzunge tote oder welke Pflanzenteile, Pilze, Moose und gelegentlich Aas auf. Sie ist Teil jener enormen Viel-falt an Lebewesen, die organisches Material abbauen und dem Boden zuführen. Damit ist sie eine «Bodenmacherin».
Die kleine «Bodenmacherin» wirbt 2025 für einen respektvollen Umgang mit der Biodiversität unter unseren Füssen.