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Osterfeuer vor dem Friedhof. Foto: zVg
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«Auf der Spur ins Leben» – Die «Heiligen Drei Tage» in der Pfarrei Frick

(uf) Von Hohem Donnerstag bis Ostersonntag beging die Pfarrei St. Peter und Paul in Frick die «Heiligen Drei Tage» in einer Dichte, die Herz und Sinne berührte.

Unter dem Leitwort «Auf der Spur ins Leben» wurden die zentralen Tage des christlichen Glaubens auf vielfältige Weise gefeiert: mit starken Zeichen, berührenden Bildern und einer überraschenden Hauptdarstellerin – der Schnecke.

Feierlicher Gottesdienst. Foto: zVgKinder, Brot und gelebte Gemeinschaft
Der Hohe Donnerstag begann in Frick mit einer ganz besonderen Erfahrung für die Erstkommunionkinder. In einer kindgerechten Liturgie durften sie selbst in die Rolle Jesu und seiner Jünger schlüpfen. Gemeinsam deckten sie den Tisch, teilten Brot und (Trauben-)Wein – ganz wie beim letzten Abendmahl. Sogar die Fusswaschung wurde nachgestellt: Jesus, der sich vor seine Freunde kniet, ihnen dient, ihnen Liebe in Tat und Geste zeigt. Für die Kinder war das ein berührender Vorgeschmack auf ihren Weissen Sonntag – und ein Fest, das sie mit allen Sinnen erleben konnten.
Die Gemeinschaft am Tisch stand im Zentrum – das Teilen, das Dienen, das Bleiben, auch wenn es Nacht wird.

Kreuz und Kerze, Klage und Hoffnung
Am Karfreitag öffnete sich die Kirche am Vormittag für Familien: Um 10 Uhr erlebten Kinder und Eltern gemeinsam die Passion Jesu – erzählt, gestaltet, erfahrbar. Während sie von Gefangennahme, Verurteilung, Kreuzweg und Tod hörten, verzierten Kinder eine Kerze, trugen ein Holzkreuz in die Kirche, schlugen Nägel hinein und stellten es auf – ein spürbarer Ausdruck der Anteilnahme und ein Zeichen der Hoffnung.
Am Nachmittag um 15 Uhr wurde die klassische Karfreitagsliturgie gefeiert – schlicht, getragen, würdevoll. Der Kirchenchor Frick begleitete die Feier musikalisch und schuf mit ruhigen Klängen Raum für Stille, Trauer und Vertrauen. Viele Gläubige kamen zum Kreuz, berührten es, verweilten im Gebet – das grosse Zeichen der Liebe mitten im Karfreitagsdunkel.

Die Schnecke als Wegweiserin
Am Samstagabend entzündete sich neues Leben am Osterfeuer vor dem Friedhof. Die Osterkerze, gestaltet mit der aufgehenden Ostersonne und der Silhouette eines Schneckenhauses, wurde zum Symbol für das, was Auferstehung bedeutet: Rückzug, Stille, Tod – und dann der Durchbruch ins Licht. Die Schnecke war im Mittelalter ein Ostersymbol: Sie zieht sich im Winter ins eigene Haus zurück und scheint tot. Doch im Frühling kehrt sie zurück. Ein starker Gedanke, der von den Firmandinnen und Firmanden aufgenommen, erklärt und durch die Feier getragen wurde.
In der Kirche wurde das Licht weitergereicht, es erhellte den dunklen Raum – und die alten Texte begannen zu leuchten. Die Gemeinde hörte nicht nur von der Schöpfung und der Auferstehung Jesu, sondern auch von der Fabel «Die Schnecke und der Rosenstock» von Hans Christian Andersen. In der Predigt wurde sie weitergesponnen: Wer Neues wagt, findet Leben. Wer aufbricht, entdeckt Auferstehung. Die Kirche wurde bunt ausgeleuchtet – passend zu den Erzählungen und Bibeltexten, ein Spiel aus Farben, Worten, Klängen.
Am Ende der Nacht fehlten weder das Osterlachen mit einem augenzwinkernden Witz noch die Turmbläser und das traditionelle Eiertütschete im Rampartsaal – ein Fest für alle Sinne.

Klangvoller Höhepunkt der Osterfreude
Am Ostersonntag um 10.45 Uhr versammelten sich erneut zahlreiche Gläubige in der festlich geschmückten Kirche. Gemeinsam mit Priester Leo Stocker wurde der feierliche Ostergottesdienst zelebriert. Die musikalische Gestaltung war ein Höhepunkt für Ohr und Herz: Der Kirchenchor Frick sang zusammen mit dem Vokalensemble i cantuncini, Solistinnen und Solisten sowie Instrumentalist:innen die prachtvolle Messe in G-Dur von Franz Schubert – ein kraftvoller Klangteppich, der die Osterfreude zum Schwingen brachte.

Bilder:
1. Osterfeuer vor dem Friedhof. Foto: zVg 
2. Feierlicher Gottesdienst. Foto: zVg