Von Dieter Deiss, Laufenburg
Der Laufenburger Marktplatz fristet ein tristes Dasein. Der Stadtrat wollte dem Platz und dessen Umfeld mit einem ausgewogenen Konzept wieder etwas Leben einhauchen. Allerdings zeichnete sich bereits im Vorfeld der Gemeindeversammlung ab, dass dieses Vorhaben keinerlei Chancen hat. Unter Führung der FDP-Ortspartei und der Laufenburger Fasnächtler wurde das Vorhaben beerdigt. Nicht hinten anstehen mochte die Mitte-Partei. Sie legte gleich noch einen Zacken zu, indem sie auch die geplanten Bäume verbannen mochte. Auch dieses Begehren war erfolgreich.
Stolz bezeichnet sich Laufenburg als «Waldstadt am Rhein». Aber Bäume auf dem Marktplatz, nein danke. In anderen Städten bemüht man sich im Zeichen des Klimawandels und der dadurch bedingten heissen Sommer um vermehrtes Grün. Bäume geben nämlich nicht nur Schatten, sondern sie sorgen auch für ein milderes Klima und machen so die Hitzetage erträglicher. Dass dann gleich noch die geplante Pflästerung unter die Räder kam und von der Versammlung neu ausgerichtet wurde, konnte eigentlich nicht mehr erstaunen. Dies alles geschah mit dem Blick auf die schlechte Finanzlage der Gemeinde. Wie hoch die Kostenersparnis ist, konnte verständlicherweise niemand so richtig sagen, man sprach von rund 100 000 Franken.
Nun ist die finanzielle Lage in Laufenburg so, dass beim Sparen jeder Rappen zählt. Nur fragt man sich, wo denn die Sparfüchse beim Traktandum Sanierung Schulhaus Blauen waren. Da wurden für den Umbau von zwei Zimmern praktisch diskussionslos und ohne dass irgendwelche Details vorlagen, 290 000 Franken bewilligt. Auch der Voranschlag 2024 ging mit wenigen Wortmeldungen über die Bühne, trotz noch vorhandenem Sparpotenzial. So gibt man beispielsweise allein für den Tourismus netto 160 000 Franken aus, ohne dass vom Ratstisch aus die Frage beantwortet werden konnte, was dieses Geld der Gemeinde bringe. Da wir ja kein Interesse an einer attraktiven Altstadt haben, müssen wir ja auch keine Touristen ins Städtchen locken. Folglich könnten hier als logische Konsequenz der verpfuschten Altstadtgestaltung locker 160 000 Franken eingespart werden.