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Baden-Württemberg: Bilanz der Polizei zur Motorradsaison 2024

(polbw) Die Bilanz der Polizei Baden-Württemberg zur Motorradsaison 2024 zeigt, dass die Unfall- und Opferzahlen auf Vorjahresniveau liegen. Überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeiten waren erneut Hauptunfallursache.

Bei der Verkehrssicherheit von Motorradfahrerinnen und Motorradfahrern setzte die Polizei Baden-Württemberg auch in der Motorradsaison 2024 auf ein enges Zusammenspiel von Verkehrsüberwachung und Verkehrsunfallprävention.
«Wir wollen den Strassenverkehr in Baden-Württemberg sicherer machen. Unser erklärtes Ziel ist die Vision Zero: Null Tote und Schwerverletzte im Strassenverkehr. Die Ergebnisse der diesjährigen Motorradsaison zeigen: Wir sind auf einem guten Weg, die Zahl der tödlich verunglückten Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer zu senken. Wir dürfen nicht nachlassen und müssen auch weiter hart daran arbeiten. Das heisst auch, dass wir weiter in die Verkehrssicherheit investieren müssen. Jeder Verkehrstote ist einer zu viel», sagte der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl zur Bilanz der Motorradsaison 2024.

Unfall- und Opferzahlen auf Vorjahresniveau
In der von März bis Oktober 2024 laufenden Motorradsaison ereigneten sich insgesamt 4115 Motorradunfälle (2023: 4192), davon 3351 mit Personenschaden (2023: 3394). Hierbei wurden 2458 Bikerinnen und Biker leicht (2023: 2520), 982 schwer verletzt (2023: 959). 63 Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer verunglückten in der Saison 2024 tödlich (2023: 66), in der Motorradsaison 2017 waren es noch über 100. Mit zwölf getöteten Motorradfahrerinnen und Motorradfahrern starben im August so viele wie in keinem anderen Monat.

Überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit erneut Hauptunfallursache
Geschwindigkeit war erneut die Hauptunfallursache Nummer eins bei schweren Verkehrsunfällen: 41,9 Prozent (896) der Motorradunfälle mit Personenschaden waren auf überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit zurückzuführen, bei tödlichen Motorradunfällen war der Anteil mit 48,6 Prozent (18) noch höher. In Summe wurden mehr als die Hälfte der tödlichen Motorradunfälle (54,4 Prozent, 37) durch die Bikerinnen und Biker selbst verursacht. Ein zu geringer Abstand und Fehler beim Überholen waren bei 21,8 Prozent (465) der Motorradunfälle mit Personenschaden unfallursächlich. Sechs der insgesamt 63 Getöteten trugen den vorgeschriebenen Schutzhelm nicht oder nicht ordnungsgemäss
Bei insgesamt 1722 Motorradkontrollen während der Motorradsaison hat die Polizei 16'930 Motorräder überprüft und dabei 6165 Verstösse festgestellt. Ein besonderes Augenmerk legten die Polizistinnen und Polizisten dabei auf Geschwindigkeitsverstösse (2630 Verstösse) und technische Mängel an den Fahrzeugen (1811 Verstösse). Zur Bekämpfung von unnötigem Motorradlärm hat die Polizei dabei auch verstärkt veränderte Auspuffanlagen unter die Lupe genommen. Ergänzend zu den Kontrollen bot die Polizei 127 Präventionsveranstaltungen an. Dabei standen neben der Schärfung des Gefahrenbewusstseins und Hinweisen auf das richtige Equipment auch der persönliche Dialog mit den Bikerinnen und Bikern im Fokus. An dieser bewährten Schwerpunktsetzung, flankiert durch den effektiven, sogenannten Fünf-Punkte-Plan, wird durch die Polizei Baden-Württemberg auch im kommenden Jahr festgehalten – für mehr Motorradsicherheit.

Der Fünf-Punkte-Plan
1. Überwachungsoffensive – Raser und Lärm stoppen
2. Gefahrenbewusstsein schaffen
3. Gutes Equipment – Motorrad und Ausrüstung checken
4. Offensive Öffentlichkeitsarbeit – Verkehrsteilnehmer erreichen
5. Sicherer Verkehrsraum – Gefahrenträchtige Strecken entschärfen