(pd) Vom 2. bis am 11. Juli fand in den Vereinigten Arabischen Emiraten die Internationale Biologie-Olympiade statt. Etwa 300 Jugendliche aus aller Welt widmeten sich ihrer geteilten Faszination für die Erforschung der belebten Natur. Für die Schweiz war der Wettbewerb ein Erfolg: Jedes der vier Teammitglieder bringt eine Medaille nach Hause.
Silber: Davide Petraglio, Liceo cantonale di Locarno (TI), Kilian Sintić, Kantonsschule Wettingen (AG)
Bronze: Anthony Gillioz, Kollegium Spiritus Sanctus Brig (VS), Nathan Böhler, Alte Kantonsschule Aarau (AG)
Das Verhalten von Eidechsen beobachten und statistisch auswerten. Auf den Mikroliter genau pipettieren. Selbstständig DNA analysieren. Geschickt mit dem Skalpell umgehen. Sich auskennen in Biochemie, Bioinformatik, Ökologie, Verhaltenswissenschaft und Molekularbiologie. All dies und noch mehr mussten die Teilnehmenden der 34. Internationalen Biologie-Olympiade in Al Ain könnnen, um durch ihre Leistungen in Theorie und Praxis eine der begehrten Medaillen zu gewinnen. Den vier Schweizern, die sich am nationalen Finale für das arabische Abenteuer qualifiziert hatten, gelang es. «Mein Ziel für dieses Jahr war es, das Resultat vom letzten Jahr zumindest zu wiederholen, und so bin ich sehr glücklich, dass ich eine Silbermedaille gewonnen habe», sagt Davide, der 2022 in Armenien Bronze holte.
Auch Kilian ist sehr zufrieden, meint aber, durch intensivere Vorbereitung wäre noch mehr Potential auszuschöpfen. Doch der Prüfungserfolg ist auch nicht alles, weiss Anthony: «Aus diesem Grund werde ich meinen Freunden wahrscheinlich mehr von den Exkursionen nach Abu Dhabi und Dubai erzählen. Wovon ich aber am meisten schwärmen werde, sind die Momente, die ich mit den anderen Teilnehmenden erleben durfte. Ich glaube, das ist auch das, was für mich schlussendlich zählt.»
Die kulturellen Differenzen, denen sie in den Emiraten begegneten, seien manchmal herausfordernd gewesen, so einige Teammitglieder. Dennoch empfanden sie den Austausch mit Gleichgesinnten aus aller Welt als bereichernd: «Ich hoffe, die hier geknüpften Kontakte noch lange behalten zu können, und somit in vielen Ländern und auch hoffentlich in vielen Bereichen der biologischen Forschung jemanden zu kennen», meint Kilian. Auf die Frage, was er an der Biologie liebt, schwärmt der Maturand: «Biologie ist grundsätzlich die Erforschung des Lebens, und das Leben ist auf diesem Planeten omnipräsent. Ich und du und alle, die dies lesen, sind selbst auch Biologie.»
Während es für die anderen zuerst zu Militär und Zivildienst geht, fängt Kilian im Herbst ein Biologiestudium an der Universität Zürich an. Für Anthony ist nach der Olympiade erstmal schon wieder vor der Olympiade: Er engagiert sich in den kommenden Tagen als freiwilliger Helfer bei der erstmals von der Schweiz organisierten Internationalen Chemie-Olympiade.